Geschichte des Stifts

Portrait vom Gründer JOHANN HEINRICH SCHRÖDER´S MILDTHÄTIGE STIFTUNG
Johann Heinrich Schröder
1784 – 1883
Portrait von Gründerin JOHANN HEINRICH SCHRÖDER´S MILDTHÄTIGE STIFTUNG
Henriette Schröder, geb. v. Schwartz
1798-1889

1853 errichtet der Hamburger Kaufmann und Bankier Johann Heinrich Schröder (1784-1883) zusammen mit seiner Frau Henriette (geb. Schwartz, 1798-1889) eine mildtätige Stiftung unter seinem Namen. Er bestimmte, dass sie der Unterstützung bedürftiger Hamburger Bürgerinnen und Bürger durch Zuteilung einer Wohnung dienen solle. Es entstanden an der danach benannten Schröderstiftstraße eine Altenwohnanlage mit anfangs 42 Wohnungen, die später auf 172 Wohnungen und Zimmer erweitert wurde.

JOHANN HEINRICH SCHRÖDER´S MILDTHÄTIGE STIFTUNG
Schröderstift 1853

Johann Heinrich Schröder setzte mit dieser Stiftung die hamburgische Tradition zum Bau sogenannter „Gotteswohnungen“ fort, in denen Hilfsbedürftige eine würdige und günstige Unterkunft fanden.

1896 wurde die  Stiftskapelle erweitert und beherbergte seitdem auch die beiden Sarkophage des Stifterpaares aus dem Mausoleum der Familie vom alten St. Petri Kirchhof am Dammtor.

Während des ersten Weltkrieges blieb das Schröderstift unversehrt. Allerdings fiel das Stiftungsvermögen zum größten Teil der anschließenden Geldentwertung zum Opfer.

Im zweiten Weltkrieg wurde 1943 ein erheblicher Teil der Wohngebäude durch Brandbomben zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte zunächst behelfsmäßig und konnte Anfang der 50-er Jahre durch großzügige Spenden und zinsgünstige Kredite fertiggestellt werden.

Mitte der 60-iger Jahre tauschte die Hansestadt Hamburg, zwecks Erweiterung der Universität, das zentral gelegenen Stiftsgelände in der Schröderstiftstraße mit einem  Grundstück am Kiwittsmoor in Hamburg-Langenhorn.

Schröderstift 1971
Schröderstift 1971

Dort entstanden ein achtgeschossiges Hochhaus sowie fünf kleinere Häuser, die im April 1971 bezogen wurden: 253 altengerechte Ein-, Eineinhalb- und Zweizimmer-Wohnungen mit Balkon. Herzstück der Anlage bildete schon damals die denkmalgeschützte Faltdach-Kapelle, in deren Gruft die Sarkophage des Stifterpaares aus weißem Marmor ihre letzte Ruhestätte fanden. Die Marmorskulpturen des Engels und der Gruppe „Glaube, Liebe, Hoffnung“ des Bildhauers Eduard Müller sind dort ebenfalls zu finden.

Gebäude Neues Schröderstift - JOHANN HEINRICH SCHRÖDER´S MILDTHÄTIGE STIFTUNG

Nachdem die Stiftsgebäude in Langenhorn nach fünfzig Jahren weder sanierungsfähig waren, noch den aktuellen Anforderungen an Seniorenwohnungen entsprachen, entschied sich der Vorstand für einen Neubau auf dem gleichen Grundstück. Ökologisch nachhaltig und bautechnischem auf hohem Niveau konnten 2021 fünf Wohnhäuser mit insgesamt 209 Zweizimmerwohnungen mit Balkon bezogen werden. Sie bieten den Mieterinnen und Mietern heute deutlich mehr Komfort und Wohnfläche.

Die Stiftung ist nach wie vor gemeinnützig. Der Vorstand, dem weiterhin Mitglieder der Familie Schröder angehören, arbeitet ehrenamtlich.

Der Stiftungszweck dient damals wie heute der Förderung des „Wohlfahrtswesens und der Altenpflege“ sowie die Förderung mildtätiger Zwecke in Hamburg.